Abszess

Unter einem Abszess versteht man eine Eiteransammlung, die sich abgekapselt in einem durch Gewebseinschmelzung neu gebildeten Hohlraum befindet.
Der Eiter besteht aus Bakterien, abgestorbenen Zell- bzw. Geweberesten sowie Zellen der Immunabwehr. Die Abszesskapsel kann einheitlich oder auch gekammert sein.

Ein Abszess entsteht in den allermeisten Fällen durch eine bakterielle Infektion, wenngleich es auch sogenannte sterile Abszesse gibt, in deren Inhalt keine Bakterien nachgewiesen werden können.
Bakterien können über verschiedene Wege in den Körper gelangen: Häufig ist eine Infektion durch eine geschwächte Hautbarriere (z. B. durch kleine Kratzer), durch Fremdkörper, Bisse oder weitere Verletzungen, aber auch durch kontaminierte Injektionskanülen oder unsachgemäße Desinfektion vor Injektionen.

In der Haut treten Abszesse relativ häufig auf, aber auch in der Muskulatur oder im Kiefer können sie sich bilden. Über die Blutbahn können Bakterien zudem in innere Organe wie die Leber abgeschwemmt werden und dort einen Abszess hervorrufen.

Krankheitsbild 

Ein Hautabszess ist meist gut als solcher erkennbar. Die betroffene Stelle zeigt die typischen Zeichen einer Entzündung:

  • Rötung
  • Schwellung
  • Vermehrte Wärme
  • Schmerzhaftigkeit und
  • Funktionsverlust (wird z. B. die Haut über einer großen Abszesskapsel stark gespannt, kann ihre Blutversorgung eingeschränkt sein; dies kann etwa zum Absterben kleinerer Hautbezirke oder zu Haarverlust führen).

In einer Blutuntersuchung kann der Tierarzt erhöhte Entzündungswerte feststellen.

Die betroffenen Hunde können ein reduziertes Allgemeinbefinden (Müdigkeit, Apathie, Fressunlust), oft in Verbindung mit Fieber, zeigen; häufig sind jedoch keine weiteren Symptome zu beobachten.

Befindet sich ein Abszess in der Haut im Bereich der Haarwurzeln, so spricht man auch von einem Furunkel.

  • Behandlungsmöglichkeiten
  • Größere Abszesse müssen operiert werden

Zunächst muss die sogenannte Reifung des Abszesses abgewartet werden, also eine weitere Füllung und gute Kapselbildung. Dieser Prozess lässt sich bei Hautabszessen durch das Auftragen einer Zugsalbe beschleunigen; für diesen Zeitraum kann auch ein Schmerzmittel sowie ein Antibiotikum gegeben werden (Letzteres, um ein eventuelles Streuen von Keimen in die Blutbahn zu bekämpfen).

Die eigentliche Therapie ist die Spaltung, also die operative Eröffnung des Abszesses.
Hierzu muss der Hund in der Regel in Narkose gelegt werden, bei sehr kleinen Hautabszessen und extrem kooperativen Tieren genügt unter Umständen auch eine Lokalanästhesie.

Wichtig bei der Spaltung ist, dass eine ausreichend große Öffnung geschaffen wird. Der Eiter wird abgelassen und die Öffnung gründlich mit einer desinfizierenden Lösung gespült. Anschließend vernäht der Tierarzt die Wunde, wobei ein Teil offen bleiben muss. Eine Drainage kann eingenäht werden, sodass Wundsekret besser abfließen kann.

Der Hund erhält ein Antibiotikum sowie ein Schmerzmittel. In den folgenden Tagen ist es meist sinnvoll, durch die offene Stelle der Naht weitere Spülungen durchzuführen.
Die Umgebung der Wunde muss peinlich sauber gehalten werden.

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